Aneurysmen sind angeborene
Gefäßaussackungen im Bereich der Verzweigung von Hirnbasisarterien
(Abb.). Diese Aneurysmen können im Laufe des Lebens wachsen und zu
Symptomen durch Druck auf Hirn und Hirnnerven führen. Viel häufiger ist
allerdings ein Platzen des Aneurysmas, es ergießt sich dann arterielles
Blut in die das Gehirn umgebenden, mit Hirnnervenwasser gefüllten Räume.
Dieses dramatische Ereignis wird als Subarachnoidalblutung (SAB)
bezeichnet und geht mit vernichtendem Kopfschmerz, Nackensteifigkeit, Bewusstseinstrübung und Koma einher.
Diese Aneurysmen, einmal geplatzt,
neigen zu einem raschen neuerlichen Platzen, weshalb ein Verschluss
zwingend notwendig ist. Generell gibt es zwei Behandlungsoptionen, die
Coilembolisation und die Operation.
Bei der Coilembolisation wird ein
dünner Katheter von der Leistenarterie durch das Gefäßsystem bis zu dem
Aneurysma navigiert und dieses dann mit Platinspiralen ausgestopft
(Abb.). Bei der Operation hingegen werden das Aneurysma und das
Aneurysma-tragende Gefäß von außen dargestellt und dann das Aneurysma mit einem Clip,
einer Art Klammer aus Titan, verschlossen (Abb.). Je nach Lokalisation,
Größe und Form des Aneurysmas ist entweder die Coilembolisation oder die
Operation die Methode der Wahl. In enger Zusammenarbeit mit den
Kollegen der Neuroradiologie wird in unserer Klinik dem Patienten mit
einem Aneurysma das Verfahren angeboten, das mit dem geringsten Risiko
für den Patienten die maximale Verschlussrate des Aneurysmas bietet.
Entsprechend der spezialisierten Ausrichtung der neurochirurgischen
Abteilung kommen in wenigen Hochrisikofällen auch Verfahren zum Einsatz,
die sonst nur in wenigen Kliniken Deutschlands verfügbar sind, wie
Bypass-Techniken, oder auch Operationen im Herzstillstand, die wir als
erste Klinik in Norddeutschland vor 5 Jahren eingeführt
haben.