Im Gehirn können angeborene Zysten unterschiedlicher Lokalisation und Größe auftreten. Vereinfacht erklärt, entstehen diese mit Nervenwasser gefüllten Räume vermutlich durch Verklebungen der s.g. Spinngewebshaut (= Arachnoidea). Häufig handelt es sich bei der Diagnose „Arachnoidalzyste“ um einen Zufallsbefund, der nicht weiter therapiert werden muss. Diese Zysten stellen wie in anderen Organen eine gutartige Variante von der Norm dar und werden entsprechend bei Neudiagnose beobachtet. In einzelnen Fällen können Arachnoidalzysten durch allgemeine oder lokale Druckwirkung symptomatisch werden. Da dieses meistens auf das Zuviel an Volumen im Kopf beruht, ergibt sich dann nur die Möglichkeit einer operativen Therapie. Durch endoskopische oder mikrochirurgische Verfahren werden die Zysten dann gefenstert (d.h. mit Löchern versehen), um diese isolierten Räume an die normale Nervenwasserzirkulation sozusagen anzuschließen. Langfristig kann so eine Reduktion des Zystenvolumens erzielt werden. Da die Zysten mit Nervenwasser gefüllt sind, stellt auch die Therapie mittels Shunt-Anlage (siehe Hydrozephalus) eine Option dar. Alle individuell an die Patienten angepasste Therapieoptionen werden in dem Kinderschwerpunkt der Neurochirurgie an der UMG angeboten.